
Dreimal in Folge habe ich nun im Nitro-West-Masters eine Podiumsplatzierung erzielt: Nach Platz drei beim zweiten Lauf in Düren folgte der Sieg in Bad Breisig und schließlich der zweite Platz in Haltern. Damit liege ich in der VG8-Wertung derzeit auf dem ersten Platz, punktgleich mit Ralf Vahrenkamp. So weit, so gut.
Schon über den dritten Platz in Düren hatte ich mich ja sehr gefreut, weniger über das Podium selbst, sondern vielmehr über die Art und Weise, wie ich das Finale gefahren bin. So war es dann auch in Bad Breisig: Nach Platz drei in den Vorläufen konnte ich schon in der ersten Häfte des Finales auf trockenem Asphalt für 20 Runden die Führung übernehmen, was mich doch etwas überraschte. Als die ersten Regentropfen fielen, blieb ich draußen, drehte vorsichtig weiter meine Runden. Eine richtige Entscheidung, denn der Regen hörte auf und die Rundenzeiten purzelten wieder. Doch bald kam der Regen zurück. Zunächst blieb ich auf Trockenreifen, wie immer Contact 32/35 auf Light-Felgen, bis ich beim nächsten Tankstopp Regenreifen - Contact Damp - aufziehen ließ. Danach drehte ich wieder recht konstant meine Runden und war, so die Ansagen meiner Boxencrew mit Bernd Rausch und meinem Bruder Jörg, teilweise doch um einige Sekunden schneller als der Rest, pro Runde wohlgemerkt. Ich musste nur noch konzentriert bleiben, was mir erstaunlicherweise gut gelang. Insgesamt habe ich 40 Runden geführt und lag 42 Runden auf P2, am Ende habe ich mit über fünf Runden Vorsprung gewonnen. Und auch in Haltern war es so, dass ich mich nach einem bescheidenen sechsten Vorlaufrang im Finale mit Glück und Geschick nach vorne schieben konnte und am Ende als Zweiter erneut auf dem Podium stehen durfte.
Was mich positiv stimmt ist: Ich habe das Gefühl, dass ich so langsam wieder der "Alte" bin, dass ich in der Lage bin, den VG8-Boliden auch über längere Distanzen schnell und präzise zu bewegen. Das war Ende des vergangenen Jahres und zu Beginn dieser Saison definitiv nicht möglich. Darüber bin ich durchaus erleichtert.
Was mich negativ stimmt: Ich bin trotzdem zu langsam. Der Abstand zu den Rundenzeiten der Spitze ist einfach zu groß. In der schnellsten Runde fünf Zehntel und mehr hinterherzuhinken, das stimmt mich nachdenklich. Und wenn es nicht mehr unbedingt an mir liegt, woran dann? Okay, meine Motoren sind nicht mehr die neuesten, der eine Orcan GT7 ist von 2011 und der andere von 2012. Aber ich hatte nicht den Eindruck, dass es an der Motorleistung liegt. Mit dem Xray RX8'2014, den ich seit dieser Saison fahre, bin ich mittlerweile besser vertraut. Mit Unterstützung von Bernd Rausch, Marco Muscara und meinem Bruder habe ich bei der Abstimmung eindeutig Fortschritte erzielt, wozu auch der Wechsel auf die R18 von Protoform beitrug. Doch offenbar geht in den Kurven immer noch zuviel Speed verloren, warum auch immer. Nicht zuletzt mit Blick auf die Deutsche Meisterschaft in Munster gibt es hier noch Einiges zu verbessern.
Übrigens: In Bad Breisig standen sowohl mein Bruder Jörg als Dritter in der VG10 als auch ich auf dem Podium - nicht zum ersten Mal, dass wir gemeinsam einen Podestrang feiern konnten, und doch ist das immer etwas Besonderes. Und ich hoffe, das können wir noch einige Male wiederholen ...