Gigantischer Arbeitseinsatz in Velp! Was die Nitro-West-Familie auf der Rennstrecke in den Niederlanden auf die Beine gestellt hat, verdient allerhöchsten Respekt und Anerkennung. Gegenseitig helfen und unterstützen - das zählt seit jeher zu den besonderen Merkmalen der Nitro-West-Familie. Das betrifft natürlich ganz besonders das gegenseitige und markenunabhängige Helfen unter den Fahrern und Mechanikern, aber auch die Unterstützung zwischen den Vereinen, wenn hier ein Rennleiter und dort ein Zeitnehmer oder Personal in der Technischen Abnahme fehlt. Eine vergleichbare Aktion wie den Arbeitseinsatz in Velp hat es aber noch nicht gegeben.
In nur zwei Tagen und in bemerkenswerten gut 110 Arbeitsstunden wurde der eigentlich beliebte, jedoch etwas in die Jahre gekommene Kurs unweit der deutsch-niederländischen Grneze bei Arnheim renoviert, ausgebessert und verbessert. Damit ist die 268-Meter-Strecke des EVMC Velp fit für gleich zwei Rennen der Nitro-Racer, sowohl für den vierten Lauf zur Sportkreis-Meisterschaft West VG8/VG10 am 09./10. Juli als auch für den vierten Lauf zum Nitro-West-Masters am 02./03. Oktober.
Gerd Westphal, oft liebevoll "General" von Velp genannt, war sich zunächst nicht ganz sicher, was er davon halten sollte, als ihm Uwe Baldes diesen Einsatz des Arbeitskommandos aus dem Westen vorschlug. Heinz Kroezemann und Arno Püpke, die beiden Initiatoren der "Initiative Velp", fuhren schließlich nach Velp und besprachen dann dem ungläibigen und zunächst auch besorgtem Gerd Westphal, was man vorhatte.
Velp ist durchaus beliebt, das Layout der Strecke ist absolut gelungen, einerseits anspruchsvoll, andererseits schön zu fahren. Aber Velp ist auch eine alte Anlage, sichtbar in die Jahre ge
kommen. Und wie so oft mangelt es auch an entsprechender Initiative und an Personal im Verein. So ist Gerd Westphal in der Regel schon froh, wenn der Rasen regelmäßig gemäht wird. Vor allem waren es der Pfeiler in der Mitte des Fahrerstandes, das Dach unter dem FAhrerstand und die lange, schmale und wellige Boxengasse, die immer wieder die Fahrer zur Verzweiflung brachten.
Diese Punkte und weitere Maßnahmen wurden mit Gerd Westphal besprochen und im EVMC abgestimmt. Der Verein stellte die finanziellen Mittel zur Verfügung, um den Rest kümmerten sich Arno Püpke und Co. Der Arbeitseinsatz in Velp begann bereits am Donnerstag vor Ostern, als ein Vortrupp mit ersten Arbeiten begann. So wurde beispielsweise mit einem Hochdruckreiniger die Anlage gesäubert und Farbreste entfernt. Am Freitag war das Einsatzkommando dann komplett bestehend aus Heinz Kroezemann, Arno Püpke, Jürgen Lehmann, René Püpke, Maro Nenner, Tanja Nenner, Jörg Kleineberg und Gunnar Blumendahl - und bis auf GUnnar Blumendahl war das Team auch den ganzen Samstag im Einsatz.
Die Maßnahmen im Überblick:
Auf dem Fahrerstand wurde die mittlere Stütze, die das Sichtfeld der Fahrer enorm einschränkte, komplett entfernt und ein neuer Stützbalken gut einen halben Meter im Raum montiet. Auf der gesamten Breite des Fahrerstandes wurde ein komplett neues Podest errichtet, auf dem nun alle Fahrer
sicher und auf gleicher Höhe stehen können. Die Sicht der Fahrer wird nicht nur durch das Fehlen der Stütze verbessert, sondern auch durch das Entfernen des Vordaches über der Boxengasse und unterhalb des Fahrerstandes. War deer Blick auf den Helfer bisher durch das Vordach versperrt, können die Fahrer nun ihre Helfer sehen und problemlos mit ihen kommunizieren. In der Boxengasse wurde der alte Tisch demoniert und über die gesamte Länge ein neuer Tisch installiert, der allen Mechanikern nun bessere Einsatzmöglichkeiten bietet.
Die alte Boxengasse, die durch ihre Enge, Länge und Wellen die Fahrer immer wieder zur Verzweiflung brachte und die Fahrzeuge immer wieder ins nahe Gras abkommen buxierte, ist nunmehr Geschichte. Denn die Boxeneinfahrt wurde an den Anfang der Startgeraden verlegt, bis dahin ist nunmehr die normale Strcke zu befahren. Für die Boxeneinfahrt wurden mehrere Betonsteine der ehemaligen Streckenbegrenzung entfernt. Viele werden wegen des Wegfalls der alten Boxeneinfahrt erleichtert sein, wobei auch die neue, rechtwinklige Einfahrt nicht leicht zu meistern sein wird.
Ein Curb kurz vor der Geraden, der ein größeres Loch aufwies und dadurch immer wieder Reifenschäden verursachte, wurde mit 25 Kilogramm Kaltasphalt repariert. Die komplette Strecke inklusiv Boxengasse erhielt einen neuen Anstrich, die Rennstrecke von Velp erstrahlt wieder in frischem weiß-blau. Zudem wurden die Linien für die Startplätze neu gezogen und auch eine Linie vor der Boxeneinfahrt aufgebracht.
Reichlich Muskelkraft war trotz Einsatz eines Hubwagens für das Aufnehmen und neue Setzen der langen und schweren Treppensteine vor der Fahrerlager erfordelrich. Die Betonsteine wurde neu platziert und ausgerichtet, so dass nun ein sicherer Aufgang ins Fahrerlager möglich ist.
Gestärkt durch reichlich Grillwürstchen und Brötchen wurden letztlich sogar mehr Arbeiten als geplant durchgeführt. Und Gerd Westphals Miene hellte sich über die Tage sichtlich auf, der "General" hatte sichtlich Freude und bedankte sich gleich mehrfach für den ungewöhnlichen Arbeitseinsatz. "Die neue Boxeneinfahrt gefällt Gerd besonders gut, da hat er mit seiner Krücke geradezu einen Freudentanz aufgeführt", berichtete Arno Püpke. Spürbar müde und geschafft machte sich das Einsatzkommando am späten Ostersamstag auf den Heimweg gen Westen, wohl wissend, etwas Außergewöhnliches geleistet zu haben.
Beide Rennen in Velp, in einer reizvollen Freizeit- und Erholungsregion gelegen, werden eine Reise wert sein. Schon beim Nitro-West-Warmup in Dormagen spenden die Nitro-West-Familie dem Arbeitskommando von Velp kräftigen und anerkennenden Beifall.
Den Einsatz, den Arbeitseifer und die verschiedenen Maßnahmen geben insgesamt 61 Fotos in der Nitro-West-Galerie sehr gut wieder.
Link: Fotos (61)