Die RC-Car-Familie im Westen trauert um Josef Holl. Der langjährige Vorsitzende des MRC Alstaden Oberhausen ist am Dienstag (07. September 2021) im Alter von 89 Jahren verstorben.
Josef Holl hat den Modellrennsport vor allem im Westen Deutschlands geprägt wie kaum ein anderer. Er hat nicht nur den Modell-Rennsport-Club in der Ruhr-Metropole gegründet, sondern auch den Bau der legendären Rennstrecke am alten Förderturm und am BERO-Center maßgeblich initiiert. Mit unzähligen Rennen bis hin zu Europameisterschaften, aber auch durch die tägliche Trainingsmöglichkeit machte Josef Holl, unterstützt durch seine 2017 verstorbene Frau Wilma, die 234-Meter-Bahn inmitten von Oberhausen zum RC-Car-Mekka des Westens.
Es war seine warmherzige, fröhliche, offene Art, die viele begeisterte und mit der er viele zum Mitmachen animierte. Er packte zu, vor immer eine Hand gebraucht wurde. Er war aufgeschlossen für alles Neue, tüftelte immer wieder an Verbesserungen. Kein Wunder also, dass die RC-Rennstrecke über viele Jahre zu den mondernsten Anlagen in Europa zählte. Eine Anlage, wo man sich traf, ob zum Rennen oder täglich zum Training, nicht nur bei Sonnenschein, sondern bei Regen oder gar Schnee einfach so zum Quatschen, auf einen Kaffee oder auf ein Bier. So erlangte die Grillhütte der MRC-Anlage Kultstatus. Mit der besonderen Art war Josef Holl, über viele Jahre gemeinsam mit seiner Wilma, das Herz des Modellrennsports in Oberhausen. Dieses Herz hat nun aufgehört zu schlagen, Josef Holl und sein Wirken werden aber unvergessen bleiben.
MRC Alstaden Oberhausen, Rennstrecke, Kulthütte und viel mehr: Josef Holl hat Geschichte geschrieben
Die Geschichte begann in den 1970-er Jahren. Als Josef Holl seinem Sohn Hans-Peter ein 1:8-er Elektroauto schenkte, gesellten sich Vater und Sohn zu den 1:8-er Verbrenner-Fahrern, die auf dem Parkplatz am BERO-Einkaufscenter ihre Runden drehten. Schnell hatten auch Josef und Hans-Peter großen Gefallen an den Verbrenner-Fahrzeugen gefunden, so dass Hans-Peter nicht lange betteln musste, bis auch er von seinem Vater ein VG-Auto geschenkt bekam. Derweil entwickelte sich die Oberhausener Szene schnell, Josef Holl verhandelte mit der Geschäftsführung des BERO-Centers, und tatsächlich, man durfte Löcher in den Asphalt bohren und eine erste Bretterbahn errichten, wenn auch wegen Flohmärkten, Autoslaloms, geparkten Autos etc. nur an einigen Sonntag und manchem Samstagnachmittag.
Josef Holl war mindestens genauso vom RC-Car-Bazillus befallen wie sein Sohn. Und so war Josef Holl einer der treibenden Kräfte bei der Gründung des MRC Alstaden Oberhausen. Doch damit nicht genug, Josef Holl verhandelte hartnäckig mit der Stadt Oberhauen, bis die Stadt schließlich einwilligte und dem jungen Verein das Gelände am alten Förderturm direkt gegenüber dem BERO-Parkplatz zuwies. Während jedes Vereinsmitglied damals 1.000 Mark für das Bauvorhaben in die Vereinskasse zahlte, musste zusätzlich ein Darlehen aufgenommen werden – und Josef Holl bürgte alleine dafür. Es entstand ein Asphaltband, 234 Meter lang, mit der markanten Steilkurve, die diese Strecke so besonders machte. Es entstand ein gepflastertes Fahrerlager, ein großer Fahrerstand aus Holz, dazu gab es ein Zelt für den Verkauf von Speisen und Getränken.
Schon während des Ausbaus der RC-Anlage wurden die ersten Rennen ausgetragen, und die Begeisterung der Fahrer, ganz gleich in welchen Klassen, war riesig. Während Josef Holl längst zum Vorsitzenden des MRC gewählt worden war, kam auch seine Frau Wilma immer häufiger zur Strecke, kochte Kaffee und bot Kleinigkeiten zum Essen an. Zwei überdachte Fahrerlager folgten, die Toilettenanlage wurde errichtet, und schließlich entstand die Grillhütte, die Kultstatus erlangen sollte, nicht nur bei den Vereinsmitgliedern, sondern weit darüber hinaus.
Das bemerkenswerte Engagement von Josef Holl setzte die RC-Car-Szene weit über die Grenzen von Oberhausen in Bewegung. Immer mehr RC-Fahrer kamen nach Oberhausen und sorgten für mächtig viel Betrieb auf der MRC-Bahn. Denn das Besondere war, das die Strecke Tag ein, Tag aus geöffnet war. Von morgens um 10 Uhr bis abends um 19 Uhr wurde gefahren, Elektro und Verbrenner, 1:10, 1:8 und 1:5. Josef Holl war immer da, kümmerte sich um alles und jeden. Es gibt wohl kaum einen RC-Fahrer aus dieser Zeit, dem Josef Holl nicht geholfen hat. Mit Rat und Tat war er immer zur Stelle, vor allem für Einsteiger und Jugendliche.
Unter seiner Führung wurden unzählige Rennen durchgeführt, darunter auch zwei Europameisterschaften und vier Deutsche Meisterschaften. Meist fungierte Josef Holl als Rennleiter. Auch um die Zeitnahme kümmerte er sich mit großer Hingabe. So war der MRC einer der ersten Vereine in Deutschland, der auf die RCM-Software aus der Schweiz wechselte. Schon Mitte der 1990-er Jahre hatte der MRC seinen ersten Internetauftritt.
Besonders beliebt waren das alljährige Friedensdorf-Rennen mit über 100 Teilnehmern, bei dem alle Einnahmen gespendet wurden, sowie das 1:8-er Rennen unter Flutlicht und auch das Hallenrennen zu Silvester in der benachbarten Turnhalle.
Wenn das Wetter das RC-Fahren nicht zuließ, hat man sich trotzdem an der Strecke getroffen, vor allem in der Kulthütte, auf einen Kaffee, ein Bier, eine Frikadelle oder ein Stück Käsekuchen, natürlich von Wilma selbstgemacht. Es war vor allem diese einzigartige, herzliche Atmosphäre, für die Josef und Wilma gleichermaßen sorgten, mit der sie diesen Verein und diese Strecke prägten.
Überaus geschickt und engagiert führte Josef Holl über 34 Jahre den MRC Alstaden Oberhausen e.V. als Vorsitzender. Unter ihm wuchs die Mitgliederzahl auf über 100, und er sorgte auch dafür, dass der Verein finanziell überaus gesund und stark war. 2013 übergab er die Führung an Jens Leyser ab, blieb aber für weitere Jahre als Kassierer aktiv.
Beim Sportbundtag 2017 des Deutschen Minicar-Clubs, wurde Josef Holl mit der DMC-Ehrennadel in Gold ausgezeichnet. Da er an diesem Sportbundtag nicht teilnehmen konnte, wurden ihm Ehrennadel und Urkunde im Januar 2018 im Rahmen des Sportkreis-Tages West in Oberhausen von Heinz Kroezemann überreicht. Trotz seines Alters schaute Josef Holl an der Seite von Hans-Peter auch in den vergangenen Jahren immer wieder mal auf anderen Rennstrecken vorbei, um hier und da ein Schwätzchen zu halten. Das „Hallo“ war bei jeder Begegnung so groß wie eh und je.
Das Mitgefühl der RC-Car-Gemeinde und ganz besonders der Nitro-West-Familie gilt allen Angehörigen von Josef Holl, vor allem seinen Kindern Bärbel und Hans-Peter. Die Bestattung findet am 23. September um 11:00 Uhr auf dem Alstadener Friedhof in der Amboßstraße in Oberhausen statt.
Die Deutsche Meisterschaft der Klasse VG10, die gemeinsam mit dem Deutschland-Cup VG8S/VG10S ausgetragen wird, rückt näher: Vom 19. bis 22. September richtet der AMC Hildesheim diesen DMC-Event auf seiner schönen und anspruchsvollen Bahn aus. Für den AMC ist es nicht die erste DM. So wurde bereits eine DM VG8 und auch eine EM in Hildesheim erfolgreich ausgetragen. Auch für die DM VG10 sowie den Deutschland-Cup ist alles bestens gerichtet, schließlich laufen die Fäden bei dem im Westen gut bekannten und geschätzten Bernd Hasselbring zusammen. Nachdem nun auch in der Motoren-Frage für die Sportklassen VG8S und VG10S der DMC die Tür für die neue Picco-Generation geöffnet hat, sind die Weichen gut gestellt. Um auch den Heimkehrern aus den Ferien noch etwas Zeit zu geben, um sich für die Teilnahme zu entschließen, hat der AMC Hildesheim die Nennung via myRCM bis Sonntag, 08. August 2021, um 23:59 Uhr verlängert.
Die nächste Station des Nitro-West-Masters ist Haltern. Nachdem die Austragung des Rennens am Traditionstermin am Pfingstwochenende Pandemie-bedingt nicht möglich war, hatte der Rallye-Club Haltern e.V. frühzeitig den 14./15. August als Ersatztermin benannt. Die Nennung für NWM #4 @ Haltern ist bereits seit Samstag geöffnet, Nennschluss ist wie üblich am Mittwoch, 11. August 2021, um 23:59 Uhr - wie immer unter myrcm.nitro-west.de. Ebenfalls wie immer ist das Rennen für die Klassen VG8, VG10, VG8S und VG10S ausgeschrieben.
Haltern zählt zu den Rennen mit besonderer Tradition. So ist der NWM-Lauf nicht nur für die besondere Idylle aufgrund der Lage direkt an der Lippe bekannt, sondern auch für ein üppiges und leckeres Catering beliebt. Zudem ist Haltern auch bei den Campern besonders beliebt.
Die 234 Meter lange Strecke erhielt erst 2018 einen neuen Asphalt, der für hervorragende Grip-Verhältnisse sorgt. Auch der komplett neue Fahrerstand wurde 2018 eingeweiht.
Der für das kommende Wochenende vorgesehene vierte Lauf zum Nitro-West-Masters beim MCC Rhein-Ahr in Bad Breisig fällt aus. Darauf verständigten sich MCC-Vorsitzender Reinhard Treutler und NWM-Organisator Uwe Baldes in Anbetracht von nur sieben Nennungen kurz vor dem Nennschluss. NWM #4 sollte mit einer Spendenaktion #NWM4AhrFlutOpfer zugunsten der Flutopfer im Ahrtal ausgetragen werden. Die MCC-Rennstrecke ist von der Flut im Ahrtal nicht betroffen, bis auf die B9 aus Richtung Bonn sind alle Anfahrtswege frei und führen nicht durch betroffene Gebiete, Bad Breisig selbst ist nicht betroffen, dort sind auch alle Hotels und Restaurants geöffnet und warten auf Gäste. Für den MCC bedeutet dies bereits die dritte Absage einen NWM-Events in diesem Jahr. Direkt nach der Flut war vor zwei Wochen auch der Lauf zur Race-Car-Series (VG5) ausgefallen. "Ich bin bitter enttäuscht, dass diesen Rennen keinen Zuspruch fand und abgesagt werden muss", so Uwe Baldes.
Der MCC Rhein-Ahr und die NWM-Orga haben sich gemeinschaftlich entschieden, das Nitro-West-Masters #4 @ Bad Breisig am 31. Juli und 01. August auszurichten. Das Rennen wird ganz im Zeichen der Flutkatastrophe im Ahrtal unter dem Hashtag #NWM4AhrFlutOpfer durchgeführt. "Wir haben einige Gespräche geführt und alle Aspekte abgewogen", so Reinhard Treutler (MCC-Vorsitzender) und Uwe Baldes (NWM-Organisator) unisono. Die Nennung für dieses Rennen ist via myrcm.nitro-west.de bereits geöffnet.
Grundvoraussetzung für diese Entscheidung ist, dass ...
Weitere wesentliche Gründe für die Entscheidung sind, dass ...
"Als Nitro-West-Familie starten wir eine Spendenaktion, und diese Spenden werden unmittelbar an Flutopfer überreicht werden, also auf kein Spendenkonto eingezahlt. Die Details dazu werden MCC und NWM-Orga gemeinsam festlegen und darüber noch vor dem Rennwochenende informieren", so Uwe Baldes. "Das Ausmaß dieser Katastrophe ist verheerend, das gesamte Ahrtal wurde zerstört. Viele Menschen starben, viele haben alles verloren. In dieser Situation zählt jeder Euro, und ich hoffe, dass wir viele Euro zur Linderung der Not beisteuern können."
Die Anfahrt nach Bad Breisig erfolgt über die die A61 und die B9. Rechtzeitig vor dem Rennwochenende wird die NWM-Orga über die bestmöglichen Anreisewege informieren.
"MCC und NWM-Orga hoffen auf viele Teilnehmer und zahlreiche Spenden. Jeder kann spenden, ob Teilnehmer oder nicht, ob er nach Bad Breisig kommt oder nicht. Jeder Euro zählt. Die Details zur Spendenaktion #NWM4AhrFlutOpfer folgen Anfang der Woche", so Uwe Baldes.
Gute Nachrichten für den Deutschland-Cup Vg8S/VG1S im Rahmen der Deutschen Meisterschaft VG10 vom 19. bis 22. August bei AMC Hildesheim: Der DMC hat die beiden neuen Picco/Sonic-Motoren sowie die neuen Hipex-Combos zugelassen. Das Verbrenner-Glattbahn-Gremium um den kommissarischen VG-Referenten Peter Leue hat am Freitagabend in einem Video-Meeting einstimmig folgende drei Beschlüsse gefasst:
Über die Zulassung neuer Motoren für die Klassen VG8S und VG10S wird im Rahmen des DMC-Sportbundtages 2021 entschieden. Mehr zum Thema in der DMC-Meldung vom 16.07.201.
Für die Sportklassen im Nitro-West-Masters hat die NWM-Organisation weitere einschneidende Freigaben erteilt. Nach dem Picco/Sonic PS12S (2,11ccm) ist nun auch der Picco/Sonic PS21S (3,5ccm) unter Vorbehalt zugelassen, zudem können in der VG8S ab sofort auch die neuen Hipex-Resorohr/Krümmer-Kombinationen verwendet werden.
Im Detail: In der VG8S ist der Picco/Sonic PS21S (#SO-PS.21S) unter Vorbehalt und mit einer Einschränkung zugelassen. Der Motor darf nur mit einem Venturi mit 7,0 Millimeter Durchmesser (anstatt 8,0mm) verwendet werden. Die Zulassung gilt erst ab dem Zeitpunkt, wenn der 7mm-Venturi (#SO6545) in ausreichender Stückzahl für jedermann verfügbar ist. „Die 7mm-Einsätze sind auf dem Weg von Italien nach Deutschland und sollten, wenn alles klappt, am Samstag beim NWM-Rennen in Hamm verfügbar sein. Nur unter diesen Umständen ist der PS21S schon in Hamm zugelassen“, sagt NWM-Organisator Uwe Baldes. In Anbetracht der vorliegenden Test- und Vergleichsergebnisse hat sich die NWM-Orga entschieden, den Motor zunächst nur mit dem kleineren Lufteinsatz zuzulassen. Eine Änderung während der Saison ist bei entsprechenden Erkenntnissen grundsätzlich möglich. Die Zulassung des PS21S erfolgt unter Vorbehalt und gilt zunächst nur bis zum 31. Dezember 2021. Die beiden bisher in VG8S gelisteten Picco/Sonic PS21 und Novarossi Brave bleiben weiterhin zugelassen.
In der VG8S können die bisher zugelassenen Resorohre EFRA #2021 für den Picco/Sonic PS21 und Efra #2015 für den Novarossi Brave in Verbindung mit den reglementkonformen Krümmern unverändert verwendet werden. Für die beiden Picco/Sonic-Motoren PS21 und PS21S ist ab sofort auch das Hipex-Resorohr EFRA #2069 Evo 3 in Verbindung mit dem Krümmer M321P zugelassen, für den Novarossi Brave das Hipex-Resorohr EFRA #2069 Evo 3 in Verbindung mit dem Krümmer M321. Unverändert dürfen nur geprüfte und gravierte Resorohre und Krümmer verwendet werden.
Bereits vor dem NWM #2 @ Velp hatte die NWM-Orga den neuen Picco/Sonic PS12S zugelassen, ebenfalls unter Vorbehalt und vorerst nur bis zum 31. Dezember 2021. Unverändert können weiterhin auch die bisher zugelassenen Motoren Picco/Sonic PS12 und Novarossi Stürm in Verbindung mit den zugelassen Resorohr/Krümmer-Kombinationen eingesetzt werden.
„Die Entscheidung, auch den neuen 3,5ccm-Motor von Picco/Sonic sowie die beiden Hipex-Combos zuzulassen, basiert auf Testergebnissen und Vergleichen, aber auch auf den Gesprächen mit den Fahrern, nicht zuletzt die Gesprächsrunde in Dormagen“, so Uwe Baldes. „Wir wollen das Nitro-Racing fördern und nicht behindern! Daher haben wir uns in der NWM-Orga zu diesem Schritt entschlossen, wenn auch mit einer Einschränkung und unter Vorbehalt. Jetzt hoffen wir, dass beide Klassen, VG8S und VG10S, wieder eine vielversprechende Basis haben und viele Fahrer dieses Angebot nutzen.“ Uwe Baldes, auch Verbrenner-Glattbahn-Referent im Sportkreis West, ergänzt: „Peter Leue, kommissarischer VG-Referent des DMC, und das VG-Gremium sind im Vorfeld über diese Entscheidungen für das Nitro-West-Masters informiert worden. Unsere Empfehlung lautet, die entsprechenden Zulassungen auch für die DM VG10 inklusive Deutschland-Cup VG8S und VG10S möglichst kurzfristig zu übernehmen – in Zeiten von Corona und einer unerwartet schwierigen Motoren-Situation als klares Zeichen für den Sport und für einen DM-Event in Hildesheim mit möglichst vielen Teilnehmern.“
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